Zeitreisen mit dem Smartphone…

… sind zwar nicht denkbar, aber mehr als nur Snapshots aus anderen Zeiten werden mit Technologien wie Smartphones und Augmented Reality möglich.

Interessiert sah ich schon vor einem halben, dreiviertel Jahr den Bericht der 3sat-Sendung Neues über Refotografie : „Refotografie ist die Bezeichnung für die erneute Fotografie eines Motivs an möglichst exakt gleicher Position. Meist handelt es sich bei den Vorlagen um historische Stadtansichten, oft sind es alte Postkarten.“

Es werden also historische bzw. alte Bilder in der heutigen Zeit aus genau demselben Blickwinkel des Fotografen von damals erneut abgelichtet. Dabei geht um Zentimeter, und heraus kommt ein Stück Zeitgeschichte, eine Visualisierung der Veränderungen im Lauf der Zeit oder zumindest zwischen zwei Zeitpunkten.

Für die Vergangenheit – und gerade ein Stück Vergangenheit, welches jüngeren Menschen wie z.B. meinen Nichten trotz der räumlichen Nähe unvorstellbar scheint – habe ich vor einiger Zeit auch eine App entdeckt, die ähnliches via Augmented Reality verspricht.

Mitte letzten Jahres gab es bereits erste Berichte im TV über die „Reise in die Zeit der Berliner Mauer“. Ausprobieren konnte ich es leider noch nicht – bei qualitativ hochwertiger Umsetzung kann ich mir aber sehr gut vorstellen, dass die Berliner Trennung via Augmented Reality viel beeindruckender, realer und beklemmender wirkt, als wenn man dies bei einem Besuch über Reiseführer zu erfahren versucht.

Zusätzlich zu solchen „Reisen in die Vergangenheit“ entstehen mittels Augmented Reality auch Visionen in die andere Richtung der zeitlichen Skala – zum Beispiel „transparente“ Airport-Baustellen als Fenster in die Zukunft, wie der folgende Abschnitt beschreibt.

Eine nicht nur sehr passende, sondern auch spannende Verwendung von Wänden und Absperrungen an Baustellen zur Erweiterung des Airports hat der Londoner Flughafen Gatwick umgesetzt. Auf den – sonst meist plakatierten Flächen – sind überdimensionale Barcodes mit dem Ziel angebracht, dass die Reisenden (von denen man ausgeht, dass sie in der Regel ein Smartphone besitzen) die Barcodes abfotografieren und dadurch eine Ansicht des Bereichs, wie er nach der Fertigstellung aussehen wird, bekommen. Hier wird über die Technik also quasi versucht eine „Blick in die Zukunft“ zu realisieren. Darstellungen dieser überdimensionalen Barcodes sind in Flickr mit dem Suchbegriff (Albumname) „Gatwick Barcodes“ zu finden (von „London Gatwick AirPort“).

Die oben für die Berliner Mauer zitierte Firme Layar ermöglicht übrigens auch verschiedene Blicke in die Zukunft, wie zum Beispiel das Bauprojekt der Market Hall in Amsterdam , die 2014 eingeweiht werden soll.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert