Internet:Eyes in UK – eine Innovation?

(für mich: keine Innovation)

In einer mittlerweile älteren 3sat-Sendung „Neues“ wurde unter anderem über das Unternehmen Internet:Eyes in Großbritannien berichtet. Das Unternehmen stellt seinen Mitarbeitern auf entsprechenden Servern die Bilder von Überwachungskameras seiner Kunden, typischerweise Tankstellen, Geschäfte oder Kaufhäuser, zur Verfügung. Die Mitarbeiter von Internet:Eyes, die für die Anmeldung einmal 18 € zahlen müssen, überwachen diese Kameras und haben einen Button auf der Browserdarstellung, mit der sie einen Alarm auslösen können, wenn sie einen Diebstahl beobachten, einen Einblick gibt dieses Video . Die ungeschulten Mitarbeiter wetteifern um die meisten entdeckten Diebstähle in einem Monat – der „Sieger“ bekommt allmonatlich 1.800 € ausbezahlt. Die Kunden von Internet:Eyes zahlen für diese Service und versprechen sich davon besseren Schutz, da sie selber ohnehin kein Personal für die Sichtung der Überwachungsvideos haben.

Mein Fazit: Als Innovation empfinde ich Internet:Eyes nicht – und das unabhängig von Datenschutzgründen bei der Überwachung oder dem möglicherweise damit einhergehenden Voyeurismus. Aber Fernüberwachung mit Kameras – ob über Internet oder durch Hausdetektive in demselben Gebäude – ist nicht neu. Als innovativ würde ich eine Software empfinden, die diese Überwachung automatisch erledigt und sich meldet, wenn etwas Relevantes passiert. Etwas, was schon seit einigen Jahren versucht wird, sich aber meines Wissens noch nicht durchgesetzt hat.

Update 1: Unter dem Twitteraccount „getyourcarback“ veröffentlicht die Polizei von Seattle die Beschreibungen von gestohlenen Fahrzeugen, um die Aufklärungsquote von rund 80% bei jährlich 3.000 Autodiebstählen in der amerikanischen Stadt zu verbessern. Auch hier nutzt die Verbrecherjagd neue Medien, wenngleich das Prinzip nicht ungleich zum Beispiel der TV-Sendung „XY ungelöst“ ist, in der die Bevölkerung ebenfalls hilft Verbechen aufzuklären.

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