Flughafen-App’s – auf der Höhe der Zeit oder ausbaufähig?

Wenn ich – was häufiger der Fall ist – fliegen muss, dann verwende ich in der Regel die App meiner Airline – um einzuchecken, aber auch um den jeweils aktuellen Flugstatus zu sehen. Nun bin ich auch meist an denselben Flughäfen unterwegs und kenne mich halbwegs aus. Was aber, wenn die Flughäfen unbekannt sind, eine besonders lange Wartezeit vertrieben werden will oder auch nur ideal genutzt werden soll (statt einfach nur zu warten)? Nicht zuletzt aufgrund verschiedener Artikel über Airline-, Airporttrends aus den USA wurde ich neugierig, was deutsche Flughäfen an mobiler Unterstützung (eingeschränkt auf das iPhone) bieten.

Bei der Suche im iTunes Store nach Apps mit dem Stichwort „Flughafen“ erlebte ich die erste Überraschung. Gerade einmal sechs deutsche Flughafenapplikationen sind so zu finden. Schwieriger ist es die Ergebnisse der Suche nach „Airport“ zu bewerten: sage und schreibe 514 Apps findet man so. Zieht man von diesen dann alle Spiele, andersartigen Dienstprogramm wie z.B. für Taxi, Hotel, Mietwagen und Wetter ab, so verbleiben zumindest noch unzählige Apps für Flughäfen. Für Deutschland reduziert sich die Zahl dann aber auf ganze 11 Airport-App’s. Dabei nicht berücksichtigt habe ich die zahlreichen „statischen“ Apps, die lediglich Umgebungskarten etc für (teilweise auch mehrere) Airports darstellen.

Ein Hinweis noch vorneweg: der folgende Vergleich basiert nun auf den Informationen aus dem Store (Stand: 14.12.2010) – nicht auf dem persönlichen Vor-Ort-Test. Vergleicht man diese Apps und ihre Eigenschaften & Bewertungen, so stellt man fest:
• Seitens der Nutzerbewertung gewinnen die eigenerstellten Applikationen von deutschen Flughäfen (Münsten-Osnabrück, Köln/Bonn) mit 3,5 bis 5 Sternen
• An zweiter Stelle kommen die von den Flughäfen beauftragten/authorisierten App’s mit Bewertungen von 2,5 bis 3,5 Sternen.
• Dagegen landen die Applikationen, die von Programmierern außerhalb erstellt wurden, abgeschlagen am Ende mit Bewertungen von 1 bis 2 Sternen.

Wenn man dann noch in Betracht zieht, dass eben diese dritte Gruppe diejenige ist, die ihre Applikationen verkauft, während die beiden ersten Gruppen ihre Applikationen durchweg kostenfrei anbieten, dann zeigt sich ein eindeutiges Bild – je „näher“ am Flughafen die Applikation erstellt wurde, umso besser wird sie von den Nutzern bewertet – und umso kostengünstiger ist die App.

Aber was gibt es zu den Inhalten zu sagen?

Mit Ausnahme des Frankfurt Airport Guide sind alle Apps mit den jeweils aktuellen Ankunfts- und Abflugzeiten ausgestattet. Bei den kostenpflichtigen Applikationen ist es damit aber auch schon getan – außer beim Frankfurt Airport Guide, diese kostenpflichtige App hat zahlreiche Karten, Lagebeschreibungen und Verzeichnisse der Shops, Restaurants am Rhein-Main Flughafen, aber eben keine aktuellen Flugdaten.

Die zweite Gruppe, der von Flughäfen beauftragten oder authorisierten Apps, beinhaltet bei den i.d.R. kleineren Flughäfen (Dresden, Leipzig/Halle, Paderborn-Lippstadt) ebenfalls keine weiteren Funktionen.

Lediglich Hannover sticht aus dieser Gruppe dabei sowohl aufgrund der Größe als auch des Leistungsumfangs heraus. Für den Flughafen Hannover gibt es Lagepläne und Verzeichnisse von Shops, Restaurants etc.

Diese Lagepläne und Verzeichnisse sind dann wiederum in der Spitzengruppe der von Flughäfen selbst erstellten Applikationen die Regel – beide Apps (Münsten-Osnabrück, Köln/Bonn) können damit glänzen. Ein Highlight ist für mich persönlich dabei die Parkplatzübersicht und Ticketreservierung vom Flughafen Köln/Bonn.

Auslöser zu diesem Artikel war übrigens ein Blogpost über das neue Release der App vom Flughafen San Francisco, flysfo. Diese Applikation glänzt über die obigen Merkmale der am besten abschneidenden Flughäfen hinaus mit solchen Lokalisierungsfunktionen wie „find places“ (z.B. Restaurants), „find friends“ und Fotos und Bewertungen für die verzeichneten Shops und Restaurants. Das ist schon noch einen Schritt weiter als die deutschen Flughäfen bieten…

Ein Vision ist es jedoch zum heutigen Zeitpunkt, dass auch eine Wegführung über die App in großen, unübersichtlichen Flughäfen stattfindet – direkt zum passenden Terminal, Check-in Schalter oder Gate des gebuchten Fluges. Und nach der Landung zum korrekten Gepäckband mit einem Alarm, wenn der (RFID-versehene) Koffer im Umkreis von 10 Metern auftaucht, d.h. dessen Auslieferung unmittelbar bevorsteht.

Utopie? Nicht ganz, das wird in einem der nächsten Blogposts beleuchtet…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert