„Always on“ – Panel Discussion @ DHL Innovation Day 2013

Ende April 2013 hatte ich die Gelegenheit auf Einladung der DHL an ihrem Innovation Day an der Podiumsdiskussion zum Thema „Always on“ teilzunehmen. Es ging um die Möglichkeiten und Auswirkungen der Technik, die es uns erlaubt, immer und überall online und erreichbar zu sein. An der sehr interessanten Diskussion nahmen noch Ron Totton von der BT British Telecom aus Hongkong, Vice President Global Logistics & Airlines, Tim Flachsbarth von der T-Systems aus Bonn, Head of Strategy, Innovation & Architecture, Ian Graham, Senior Lecturer an der Universität von Edinburgh / Business School und Mahenda Singh, Rector am Malaysia Institute for Supply Chain Innovation und Executive Director des MIT Global SCALE Network in Asien, teil. Moderator war Graeme Codrington von TomorrowToday in London.

Teilnehmer der Panelduskussion 'Always on' beim DHL Innovation Day 2013

Auf dem Bild, das ich freundlicherweise von der DHL zur Verfügung gestellt bekommen habe (Link siehe am Ende des Artikels), sieht man rechts neben mir Ron Totton von der BT und auf der linken Seite Tim Flachsbarth von der T-Systems.

Im folgenden habe ich einige der wesentlichen Thesen, die ich vertrat, aufgeführt. Sie werden auch in eine potenzielle Veröffentlichung bzw. ein Buch, das ich derzeit schreibe, einfließen.

1.) „Always on“ ist – und bleibt – eine technologische Möglichkeit. Die Entscheidung, ob bzw. wann wir offline gehen und eine Auszeit nehmen, ist und wird auch zukünftig von uns getroffen und uns nicht durch die technischen Geräte abgenommen werden.
2.) Das folgende Zitat des Psychologen Daniel Goleman in seinem Buch “Focus: The Hidden Driver of Excellence” habe ich aufgegriffen: „Overloading attention shrinks mental control. Life immersed in digital distractions creates a near constant cognitive overload. And that overload wears out self-control.“. Aus meiner Sicht folgt aus diesem und dem vorher genannten Punkt das Problem, dass die Technologie ohne entsprechende Selbstdisziplin ein potenzielles Gesundheitsrisiko darstellt, mit dem wir lernen müssen umzugehen – als Individuen, wie auch als Unternehmen bzw. als Führungskraft mit der Verantwortung für die Angestellten.
3.) Um den richtigen Umgang mit der Technik zu lernen, auch und gerade in Bezug auf die vielfach diskutierte Work-Life-Balance, müssen aus meiner Sicht die Führungskräfte für ihre Mitarbeiter mit gutem Beispiel vorangehen. Nicht alle Mails müssen beispielsweise am Feiertag oder Wochenende beantwortet werden, sondern haben Zeit bis zum nächsten Werktag. Auch danach richte ich momentan meine Antwortgeschwindigkeit, selbst wenn ich die Mails am Feiertag oder Wochenende natürlich lese. Es kann und sollte unterstützende Regeln im Unternehmen geben, das alleine wird aber die Kultur des Unternehmens nicht ändern.
4.) Und: Ja, grundsätzlich sollten die Möglichkeiten des „Always on“ genutzt werden (können), also würde ich auch am Feiertag oder Wochenende diese Mails beantworten, aber solange parallel zu den genutzten Möglichkeiten außerhalb der „offiziellen Arbeitszeit“ zu arbeiten (so lange es überhaupt noch offizielle Arbeitszeiten gibt) noch die Einstellung „from nine to five, also zu einer Standardarbeitszeit muss ich im Büro sein“ in unseren Köpfen vorherrscht und wir – und da schließe ich mich selber ein – unseren Ausgleich zur Wochenendarbeit nicht während der Arbeitswoche kompensieren, solange bleibt die Work-Life-Balance noch ein Thema und ich versuche dies nicht unnötig einseitig durch Wochenendmails aus dem Gleichgewicht zu bringen.

Auch auf Twitter wurde übrigens von der Veranstaltung berichtet:
@primaverae: #T-Systems Tim Flachsbart at #DHL #Innovation Day – Panel 2 ‚Always on‘ about #BYOD.

Die komplette Teilnehmerrunde der Podiumsdiskussion 'Always on' (verdeckt: Mahender Singh)

Weitere Informationen gibt es auf der Website der DHL zum DHL Innovation Day 2013.

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