Future Trends – die Motivation für die Blogposts des Jahres 2013

Vor rund drei Jahren las ich das faszinierende Buch Morgen komm ich später rein: Für mehr Freiheit in der Festanstellung von Markus Albers, welches mich seitdem immer wieder zum Innehalten und Nachdenken in meinem eigenen Berufsalltag anregt. Wann und wo begegnen uns solche im Buch beschriebenen „Future Trends“ und mit welchen müssen wir uns um „zukunftsfähig“ zu sein auseinandersetzen?

Aber lassen Sie mich den heutigen und damit den ersten Blogpost des Jahres 2013 mit einer Behauptung beginnen: „die Y-Generation wird da arbeiten, wo sie wohnen & leben“ und nicht mehr, wie es aktuell der Fall ist: „wir leben und wohnen da, wo wir arbeiten“.

Was das bedeutet? Seit jeher und noch bis heute gilt die Devise, dass sich Berufsanfänger (ebenso wie Berufswechsler) einen Job nach dem Ende ihrer Ausbildung oder ihres Studiums suchen und dann dorthin ziehen, wo der Arbeitgeber sitzt und ihnen eine Stelle angeboten hat. Sie legen ihren Lebensmittelpunkt an den – teilweise zufälligen – Ort, wo sie ihre Arbeitsstelle bekommen haben. Ich behaupte, dass sich dieses in der (fernen?) Zukunft für viele ändern wird. Mit der Y-Generation wächst eine Generation Arbeitnehmer heran, die an die modernen Medien gewöhnt ist, die mit neuen Technologien wie Cloud Computing nicht nur prinzipiell von überall arbeiten kann, sondern wenn man entsprechenden Umfragen glauben darf, auch diesen Anspruch selbstbewusst durchsetzen wird.

So schreibt beispielsweise Prof. Dr.-Ing. Bauer, Institutsdirektor und stv. Institutsleiter, Leiter Geschäftsfeld Unternehmensentwicklung und Arbeitsgestaltung am Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO und Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement IAT der Universität Stuttgart, in einem Blogpost auf www.smartworkers.net: „Das Anspruchsempfinden unserer Beschäftigten ist heute viel höher als früher. Das knapper werdende Angebot an qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern lässt die Menschen selbstbewusster werden und ihre Interessen im Unternehmen deutlicher anmelden. Dies gilt noch nicht einmal so sehr für die monetären Belange als mehr für die Arbeitsumstände. So hat eine kürzlich durchgeführte Umfrage unter deutschen Arbeitnehmern einen sehr starken Wunsch nach flexiblen Arbeitszeitangeboten und mobilen Arbeitsinfrastrukturen festgestellt. Demnach arbeiteten nur 30 % der Erwerbstätigen bevorzugt im Firmenbüro. 58 % wünschten sich flexiblere Arbeitsbedingungen: 37 % der Berufstätigen würden gern an einigen Tagen der Woche und weitere 20 % sogar täglich zu Hause arbeiten.“.

Future Trends - Arbeiten im Unternehmen der Zukunft

Wenn also die heute im Arbeitsleben stehenden Generationen zunehmend aus dem Arbeitsalltag ausscheiden oder zumindest kürzer treten, so werden die Unternehmen verstärkt um die verbleibenden und nachwachsenden Arbeitnehmer kämpfen müssen. Diese werden ihre Positionen, ihre Wünsche und Vorstellungen stärker umsetzen und durchsetzen können – und die drehen sich um die Flexibilität des Arbeitsplatzes (im Sinne von „Ort, an dem ich meine Arbeitsleistung erbringe“) und Arbeitszeit. Die Unternehmen werden also eher mit Arbeitnehmern konfrontiert, die sich an ihren Lebensvorstellung orientieren („ich will in New York oder München leben“) und diese als Grundvoraussetzung für eine Tätigkeit kommunizieren. Also „wir werden da arbeiten, wo wir wohnen & leben“.

Die heutigen Medien, Blogs, Zeitschriften und Konferenzen beschäftigen sich nach meiner Wahrnehmung fast ausschließlich mit den Individuen, den Digital Nomads, Digital Natives oder Generation Y, wie sie genannt werden. Alternativ wird vor allem auch die technische Seite beleuchtet und diskutiert, die dies alles ermöglicht: Cloud Computing, immer leichtere und kleine Laptops, Netbooks oder Tablets, aber auch Konzepte wie BYOD („bring your own device“). Das ist notwendig, aber nach meinem Verständnis zu kurz gegriffen. Eine disruptive Veränderung ist damit noch nicht in Sicht – und es wirkt als würden die Unternehmen mit diesen Konzepten den Ansprüchen der jungen Generation folgen. Aber wie kann dies viel umwälzender von den Unternehmen genutzt werden, wie können die Unternehmen diese gesellschaftlichen Veränderungen nutzen, um den Markt, die Gesellschaft positiv begleitend zu verändern und selber zu ihrem eigenen Wohle zu gestalten?

Wie werden die Unternehmen dem begegnen (können)? Wie sieht die Firma 2.0 aus, wie das dazu passende „Virtuelle Unternehmen“, wie es beispielsweise in einem 2001 gestarteten Projekt des Bundesministerium für Bildung und Forschung untersucht wurde, aus? Vor allem aber auch – wir können nicht alle als Freelancer oder Selbstständige tätig sein oder neue Unternehmen gründen und starten – wie also müssen die „heutigen“ Konzerne und Unternehmen sich transformieren und die Änderungen angehen, damit sie in der Zukunft auf dem Arbeitsmarkt als Wettbewerber standhalten können?

Diese Fragen will ich in meinem Blog in den nächsten Monaten aufwerfen und versuchen Ideen und Skizzen zu erarbeiten – begleiten Sie mich dabei: passiv als Leser oder auch aktiv mit Kommentaren, Anregungen, Ideen, Fragen oder Beiträgen. Viel Spaß!


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